Samstag, 12. September 2009

Zwei Hochhäuser als Eingang zur Avenyn in Göteborg

Es gibt kaum ein Thema bei dem sich die Göteborger so einig sind wie bei diesem: Die Avenyn, eigentlich Kungsportsavenyn, muss ihr Gesicht ändern, muss wieder eine Promenadestraße werden wie früher, muss Einwohner wie Besucher in jeder Weise anziehen. Wie diese Veränderung jedoch aussehen soll, in diesem Punkt sind sich die Göteborger wenig einig.

So wenig wie sie bereits der Vorschlag der städtischen Vereinigung Trygg überzeugen konnte, so wenig kommt ihnen auch der Vorschlag eines Göteborger Architektenbüros näher. Nach den Ideen der Architekten braucht die Avenyn direkt am unteren Ende zwei Hochhäuser, die Platz für 3000 Anwohner schaffen und neuen Nobelgeschäften ihre Aktivität erlauben, am Kunstmuseum fehlt ein Prachtbau und schließlich muss nur noch für eine bessere Beleuchtung gesorgt werden und die Straßenbahnen und Busse müssen von der Allee, die schon lange keine mehr ist, verschwinden.

Niemand kann heute noch die Avenyn zurückholen, die sie mit ihren Bäumen Anfang des letzten Jahrhunderts war. Und niemand kann die gemütliche Atmosphäre von vor 30 Jahren neu schaffen. Aber auch zwei moderne Wolkenkratzer passen nicht zum Bild der Avenyn, in der noch die Prachtgebäude vom 19. Jahrhundert ihren Platz haben. Auch hier sind sich die Göteborger wieder einig. Die Avenyn muss neu geschaffen werden, ohne Geschäfte, die man überall in Göteborg findet, ohne den Abfall und die Betrunkenen, aber mit einer Atmosphäre, die wieder eine Weltatmosphäre ausstrahlt und wo das Besondere Göteborgs zu Tage tritt, ohne dass jedes Gebäude erst abgerissen werden muss.

Herbert Kårlin

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