Dienstag, 30. März 2010

Steigende Armut in Göteborg

Während in Schweden die Schicht jener, die unter der Armutsgrenze leben müssen langsam abnimmt, kann man diese Tendenz für Göteborg nicht bestätigen. Hier steigen sowohl Armut als auch die Einkommenskluft zwischen verschiedenen Gruppen. Besonders betroffen sind vor allem Einwanderer aus nichteuropäischen Ländern, allein erziehende Mütter und Jugendliche.

Immer mehr Kinder können aus Geldmangel an keinerlei Freizeitaktivitäten mehr teilnehmen und müssen im Sommer auf jede Urlaubsreise verzichten, während andere mehrmals verreisen. Früher konnte die Göteborger Stadtmission einzelne Freizeitaktivitäten noch finanziell unterstützen. Heute reichen die finanziellen Mittel der Hilfsorganisation kaum noch für notdürftigste Dinge wie Brillen, Medizin oder Zahnpflege aus.

Auch Studenten, die keine reichen Eltern haben, haben immer größere Probleme über die Runde zu kommen, da die staatlichen Studienkredite nicht mehr für Unterkunft, Miete und öffentliche Verkehrsmittel in Göteborg ausreichen. Ohne Unterstützung von Eltern müssen nahezu alle Studenten neben ihrem Studium einer Arbeitstätigkeit nachgehen, was wiederum dazu führt, dass sich die Studienzeit verlängert und minder bemittelte Studenten auch oft schlechtere Abschlüsse machen und dadurch auch in Zukunft weniger Chancen im Berufsleben haben als Studenten mit wohlhabenden Eltern.

Herbert Kårlin

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