Sonntag, 11. Juli 2010

Geschmuggelte Zigaretten in Göteborger Läden

Kriminelle Organisationen benutzen immer häufiger Drohungen und Gewalt um Zigarettenhändler zum Verkauf von geschmuggelter Ware zwingen. In mehreren Läden der Stadt kann man daher bereits „offiziell“ geschmuggelte Zigaretten kaufen, ein Markt, der noch vor einem Jahr nur auf illegalen Wegen existierte. Aber die Händler können sich den Drohungen, ohne stärkere Einsätze von Polizei und Zoll, nicht mehr wehren und stellen in einigen Fällen bereits Schmuggelzigaretten neben die offiziell erworbenen Zigaretten.

Wenn man bedenkt, dass der schwedische Raucher für eine Stange Zigaretten 500 Kronen bezahlt, was bedeutet, dass 325 Kronen davon an das Finanzamt gehen, so versteht man das steigende Interesse am Schmuggel, das dem Raucher günstigere Zigaretten bietet und kriminellen Organisationen trotzdem Millionengewinne einbringen. Zigarettenschmuggel wird bereits ebenso interessent wie Alkoholschmuggel.

In den letzten drei Jahren stieg der Zigarettenschmuggel in Schweden um 300%, wobei die Fänge des Zolls, trotz einiger aufsehenerweckenden Aktionen, unter anderem im Västra Götaland, nur einen minimalen Bruchteil an Schmuggelware entdecken. Nach Schätzungen verliert das Finanzamt jedes Jahr eine Milliarde Kronen durch illegalen Zigarettenhandel, wobei illegale Schmuggler pro verkaufte Zigarette 1 Krone (schwarz) verdienen. Erste Händler im Süden Schwedens haben sich nun zu einem Netzwerk gegen Schmuggelzigaretten zusammengeschlossen, aber ohne Hilfe von Zoll und Polizei bleiben sie relativ hilflos.

Herbert Kårlin

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