Donnerstag, 9. September 2010

Wohnungsmarkt und Korruption in Göteborg

In den anderen beiden Großstädten Schwedens wird mehr gebaut als in Göteborg, es werden mehr Mietwohnungen geplant und die Quadratmeterpreise hängen weniger von der Spekulation der städtischen Leitung ab als vom freien Wohnungsmarkt. Zwei Professoren in Staatswissenschaft der Göteborger Universität sehen dieses Problem in der geschlossenen Struktur Göteborgs.

Im Gegensatz zu anderen Städten beruht die Bautätigkeit in Göteborg nicht auf unabhängigen Firmen, sondern auf Bauunternehmen, die der Stadt gehören. Entscheidungen beruhen daher oft auf einer privaten Bekanntschaft und werden im Restaurant oder selbst zwischen zwei Türen getroffen. Das Bedürfnis und die Meinung der Bevölkerung bleibt bei diesen Entscheidungen meist auf der Strecke.

Die beiden Professoren sehen bei dieser Verknüpfung zwischen städtischen Unternehmen auch das Problem des aktuellen Korruptionsskandals bei dem mindestens fünfzehn Personen des öffentlichen Sektors eine entscheidende Rolle spielen und den größten Bauskandal Schwedens verursachten, obwohl vermutlich nur die Spitze des Eisbergs an die Öffentlichkeit gerät.

Herbert Kårlin

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