Mittwoch, 29. Dezember 2010

Kostenlose Arbeitskräfte in Göteborg

Wer in Schweden drei Jahre lang arbeitslos ist, gerät in die sogenannte Phase 3, was für Arbeitnehmer bedeutet, dass sie als schwer vermittelbar gelten und für Arbeitgeber, dass sie, zumindest theoretisch, gewinnträchtig dabei helfen können, den Arbeitslosen zu einer beruflichen Tätigkeit zurückzuführen.

In den 16 Monaten seit die schwedische Regierung dieses Programm auf die Beine stellte, hat die Göteborger Arbeitsvermittlung bereits 70 Millionen Kronen an Arbeitgeber bezahlt, die Langzeitarbeitslose beschäftigen, ohne dass auch nur eine der Firmen verpflichtet war einen der Beschäftigten zu übernehmen oder ihm eine sinnvolle Arbeit zu geben. Da der Arbeitnehmer hier täglich kostenlos acht Stunden zur Verfügung stehen muss, kann er in der Regel nur von der Sozialunterstützung leben, was zusätzliche staatliche Kosten verursacht.

Der Erfolg dieser Maßnahme ist jedoch, dass immer mehr Firmen entstehen, die Langzeitarbeitslose mit sinnloser Arbeit beschäftigen und für jeden Angestellten die staatliche Prämie kassieren. So die Jobbfabriken in Göteborg, die während eines Jahres bereits 200 Langzeitarbeitslose überwiegend sinnlos beschäftigte, für die sie eine Prämie von 10 Millionen Kronen erhielten, ohne dass auch nur einer der Angestellten zurück ins Arbeitsleben geführt werden musste.

Herbert Kårlin

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