Freitag, 22. Juni 2012

Dolmetscher in Ärztehäusern Göteborgs

Zwei Ärztehäuser Göteborgs wollen nun erstmals feste Dolmetscher beschäftigen um damit sowohl den Kranken besser helfen zu können als auch den Dolmetschern eine höhere Sicherheit als bisher zu bieten. Die ersten Ärztehäusern mit fest angestellten Dolmetschern befinden sich in Biskopsgården und Bergsjön, zwei Stadtteilen mit sehr hohem Ausländeranteil und einem extrem hohen Anteil an Personen, die kaum Schwedisch sprechen.

Rund 70 Prozent aller Einwanderer im Raum Göteborg mit schlechten Schwedisch-Kenntnissen sprechen Arabisch, Persisch, Kurdisch, Serbo-Kroatisch und Spanisch, wobei in Biskopsgården und Bergsjön auch noch Somalisch und Türkisch hinzukommt. In vielen Fällen können sich Ärzte und Patienten kaum verständigen, was eine Hilfe nahezu unmöglich macht. Als Dolmetscher standen bisher meist nur Familienmitglieder oder unausgebildete Dolmetscher zur Verfügung, was die Situation nicht wirklich verbesserte. Fest angestellte und ausgebildete Dolmetscher bilden daher den einzig sicheren Weg für eine gute ärztliche Versorgung.

Auch für Dolmetscher ist eine Anstellung eine optimale Lösung, da sie bisher nur bei dringendem Bedarf gerufen wurden, als Eigenunternehmer eingetragen sein mussten und die Arbeitsbedingungen mehr als nur dürftig waren, da sie weder Urlaubsgeld bekamen, noch Urlaub oder eine private Rentenversicherung bezahlt bekamen. Die Dolmetscher-Zentrale in Göteborg hofft jedoch nicht nur, dass mehrere Stadtteile dem Beispiel von Biskopsgården und Bergsjön folgen werden, sondern dass im Västra Götaland eine Vermittlungsstelle für Dolmetscher geschaffen wird über die jedes Ärztehaus an ausgebildete Dolmetscher des Gesundheitswesens kommen kann.

Herbert Kårlin

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