Samstag, 30. Juni 2012

Kulturgut in Göteborg nur an zweiter Stelle

Sollte der sogenannte Västlänken, eine unterirdische Eisenbahnlinie mit zusätzlichen Bahnhöfen - errichtet mit den Einnahmen aus der Maut - nach den aktuellen Plänen gebaut werden, so werden dabei unschätzbare historische Teile Göteborgs zerstört, insbesondere auch das kulturhistorische Milieu im Stadtteil Haga. Nach den entsprechenden Hinweisen von Seiten der Regionalregierung und dem Amt für Denkmalschutz will nun das Straßenverkehrsamt die bestehenden Pläne neu überdenken.

Nachdem jedoch bisher wegen dem lehmhaltigen Grund unter Göteborg bereits mehrmals auf den Bau einer U-Bahn verzichtet wurde, fordert das Straßenverkehrsamt gleichzeitig eine weitgehende Freiheit bei der Planung des Tunnels für die Eisenbahnlinie, da man sich bei Bau dem Untergrund anpassen muss und das Projekt bereits ohne weitere Änderungen unter Umständen weitaus teurer werden kann als geplant.

Der Bau des Västlänken, der im Jahre 2018 beginnen soll, riskiert einen großen Teil der Befestigungsanlagen aus der Gründungszeit der Stadt auszuradieren, aber auch restliche Mauern an den Kanälen und am Göta älv zu zerstören. Der Göteborger Stadtrat, der die gegenwärtigen Pläne bereits für Gut geheißen hat, will sich wegen der Vernichtung von historischen Bauten auf keinen Fall von seinem Plan abhalten lassen und sieht die ohnehin sehr diskutierte neue Eisenbahnlinie als absolut vorrangig an. Während man die 400-Jahrfeier Göteborgs plant, ist man auch bereit die Vergangenheit der Stadt zu zerstören.

Herbert Kårlin

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