Samstag, 28. Juli 2012

Architekten machen Göteborg zur Fahrradstadt

Auch wenn sich Göteborg selbst gerne als die Stadt der Fahrräder bezeichnet, geschieht relativ wenig an dieser Front, denn der Stadtrat investiert in den Ausbau der Fahrradwege und die Motivation zum Fahrradfahren weitaus weniger als andere Städte Schwedens. Und wenn man bedenkt, dass in Kopenhagen 45 Prozent der Arbeitnehmer bereits, ohne jede Maut im Hinterkopf, das Fahrrad zur Arbeit nehmen und in Göteborg gerade einmal neun Prozent, so kann man in Göteborg sicher nicht von einer modernen Fahrradstadt sprechen, sondern von einer Entwicklungsstadt.

Dabei könnte Göteborg mit seinem Hintergrund geradezu ein Modell einer schwedischen Fahrradstadt sein und die Geschichte wiederbeleben, denn im 19. Jahrhundert kamen die ersten Fahrräder über Göteborg nach Schweden, zu Beginn des 20. Jahrhunderts fand man im Ullevi ein Velodrom und die ersten Fahrradrennen Schwedens fanden im Schlosswald statt. Bis Fußball, Tennis und schließlich Golf das Ende der Fahrradepoche brachten und in den Vordergrund traten.

Eine Architektengruppe in Göteborg hat nun einen Plan für eine moderne Fahrradarena im Schlosswald ausgearbeitet, die Göteborg dabei helfen könnte zurück zur Fahrradtradition zu führen. Dort, wo vor wenigen Tagen noch die Schwedische Meisterschaft in Mountainbike ausgetragen wurde, könnte nach Meinung der Architekten ein Velodrom Platz finden, das sich zu einem Zentrum des Göteborger Fahrradsports entwickeln und den Bürgern Göteborgs das Fahrradfahren in den täglichen Gedanken zurückbringen könnte. Der Stadtarchitekt Björn Siesjö zeigt an dieser Idee sein Interesse, so dass im Grunde nur noch die Entscheidung des Stadtrats fehlt.

Herbert Kårlin

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