Samstag, 24. November 2012

Gewaltsame Kontrollen in Göteborger Straßenbahn

Auf Grund mehrerer Fälle von Übergewalt durch Kontrolleure der Göteborger Verkehrsbetriebe Västtrafik hatte sich das städtische Unternehmen entschieden das Wachunternehmen Securitas mit den Kontrollen zu beauftragen. In den letzten Tagen wurden nun zwei Fälle bekannt bei denen sich vier Mann genötigt fühlten in der Straßenbahn jeweils einen einzigen Jugendlichen auf den Boden zu drücken und ihn mit äußerster Gewalt festzuhalten, da diese keinen Fahrschein für 20 Kronen vorweisen konnten.

Für die Göteborger Verkehrsbetriebe ist dies ein notwendiges Vorgehen gegen Schwarzfahrer und sie sehen dabei keine besondere Gewalt, obwohl auch ein einziger kräftiger Kontrolleur ausreichen würde um einen weitaus schmächtigeren 15-jährigen festzuhalten. Nach Västtrafik benötigt man jedoch die vier kräftigen und hoch ausgebildeten Wachkräfte, ein Verhältnis, das vielen Bürgern zu denken gibt und mehr an diktatorische Staaten erinnert als ein liberales Schweden.

Gleichzeitig bieten Västtrafik Autofahrern eine kostenlose Monatskarte an um sie von den Vorteilen der Verkehrsbetriebe zu überzeugen, was bei derartigen Vorfällen wohl kaum einen größeren Erfolg zeigen wird. Statistiken zeigen zudem, dass die Kontrollen weitaus mehr kosten als Västtrafik durch Schwarzfahrer verliert, da die tatsächliche Quote der Schwarzfahrer in Göteborg sehr gering ist. Für Västtrafik geht es jedoch bei ständig steigenden Fahrpreisen nicht um wirtschaftliche Aspekte, sondern um ein Prinzip, das von den Fahrgästen finanziert werden muss.

Herbert Kårlin

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