Montag, 19. November 2012

Historische Teile Göteborg erneut bedroht

Nachdem der Göteborger Rettungsdienst die historischen Gebäude in Gårda inspizierte, wurde der Stadt aus Gründen der Brandsicherheit die Auflage gemacht sämtliche Probleme in den Gebäuden bis zum 30. April 2013 zu beseitigen, was nach Berechnungen der Stadt etwa zwei Millionen Kronen kosten würde und zusätzliche acht Millionen um die preisgünstigsten Miethäuser der Stadt modernerem Standard anzupassen, eine Summe, die die Stadt lieber in andere Projekte stecken will.

Da die Landshövdingehäuser im südlichen Gårda nicht auf den Bebauungsplänen der Stadt zu finden sind, da sich das Bauamt nie die Mühe machte sie aufzunehmen, obwohl es sich dabei um ein Kulturgut der Stadt handelt, sehen immer mehr Mitglieder des Stadtrates die Lösung dabei die Gebäude abzureisen, damit die Stadt dort für Messebesucher Parkplätze schaffen kann oder dort zumindest Busse abgestellt werden können. Nach zwei Jahren relativer Ruhe kommt dieser Plan nun erneut ins Gespräch und findet, auf Grund der angesetzten Kosten für die Renovierung, immer mehr Fürsprecher.

Die aktuelle Vision Göteborgs ist eine moderne Stadt zu schaffen statt Kulturgut zu erhalten, wobei erneut der gleiche Weg gegangen wird, den man in den 60er und 70er Jahren einschlug, als alles Alte weichen musste und großen Teilen Göteborgs der Scharm genommen wurde, der für den Tourismus eines Ortes jedoch die wichtigste Rolle spielt, was zahlreiche andere Orte Schwedens permanent beweisen. Für die rund 100 Mieter spielt die Entscheidung jedoch kaum eine Rolle, denn falls, wider Erwarten, modernisiert wird, so werden sie die neuen Mieten die neuen Mieten nicht bezahlen können und wenn abgerissen wird, so werden sie in Randgebiete Göteborgs abgedrängt.

Herbert Kårlin

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