Montag, 17. Dezember 2012

Ein Problem mit Toten in Göteborg

Gegenwärtig findet man in Schweden zehn illegal tiefgefrorene Tote, darunter drei in Göteborg, die auf Wunsch der Angehörigen oder gemäß ihres Testaments darauf warten, dass die Gefriertrocknung als legale Methode einer ökologischen Bestattung anerkannt wird. Die schwedische Biologin Susanne Wiigh-Mäsak, die selbst einen tiefgefrorenen Angehörigen hat, kämpft seit nahezu 30 Jahren für ihre Idee und hat zu diesem Zweck auch die Firma Promessa Organic in Göteborg gegründet.

Nach schwedischen Gesetzen bilden die teilweise seit zehn Jahren tiefgefrorenen Personen ein Problem, denn nach den geltenden Gesetzen muss ein Toter innerhalb von 30 Tagen entweder beerdigt oder aber verbrannt sein. Das Einfrieren der Toten war bisher lediglich toleriert, da die Biologin ihre Methode in 35 Jahren Ländern patentieren ließ und mit mehreren schwedischen Städten über eine Versuchsanlage diskutierte, bisher jedoch ohne jeden Erfolg, da selbst für eine Versuchsanlage erst die Gesetze geändert werden müssen.

Da die Zeit jedoch läuft ohne dass sich in irgendeiner Richtung eine Bewegung zeigt, muss Göteborg nun entscheiden was mit den tiefgefrorenen Körpern in Göteborg geschehen soll, denn das Gesetz sieht vor, dass die Gemeinde zwangsweise zur Einäscherung schreiten muss, wenn die Toten nicht nach geltendem Gesetz beerdigt werden. Die Biologin kann sich nur auf den letzten Willen der Toten berufen, denn bisher haben sich selbst die Gerichte nicht zu ihren Gunsten entschieden. Es könnte sich daher nun nur noch um Wochen handeln bis Göteborg die Toten aus den Gefrierboxen holen wird um sie einzuäschern, da die Gemeinde an geltende Gesetze gebunden ist.

Herbert Kårlin

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