Donnerstag, 14. Februar 2013

Neuer Skandal in Göteborg

Die städtischen Baugesellschaften Göteborgs haben, wie Sveriges Radio aufdeckte, seit Jahren bis zu 1500 verschiedene Angaben über ihre Mieter gespeichert und damit gegen die aktuellen Datenschutzgesetze verstoßen. In internen, jedoch für alle Angestellte zugänglichen, Listen konnte man Auskünfte über Einkommen, Herkunft, Krankheiten, Missbrauch und andere Angaben finden, die für die Vermittlung von Wohnungen eine sehr interessante Database darstellten.

Da die Angaben nur intern gehandhabt wurden, ist ungewiss zu welchem Zweck sie tatsächlich angewendet wurden und wer unter den Mietern deswegen Probleme bekam. Die Sozialdemokraten des Stadtrates sahen bisher jedenfalls kein Problem dabei in einer Database festzuhalten, ob ein Mieter Probleme mit Alkohol hat, von einem Psychiater betreut wird, Krebs hatte oder auf Pferde wettet, obwohl entsprechende Angaben äußerst vertraulich gehandhabt werden müssen.

Die sehr privaten Angaben, die die städtischen Unternehmen seit dem Jahr 2000 systematisch sammelten, kamen, was die Situation geradezu kriminell macht, auch oft vom Hörensagen oder anderen Mietern, die sich der Denunziation hingaben, die an eine Zeit erinnert über die man heute nicht  mehr sprechen will. Bei einigen der Unternehmen wurden die Angaben nachweislich zu Rate gezogen sobald eine Mieter einen Zahlungsaufschub beantragte oder seine Wohnung tauschen wollte. Die Mieter wurden von der Existenz der Register nicht informiert und konnten daher auch keine falschen Angaben löschen lassen.

Herbert Kårlin

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen