Sonntag, 28. April 2013

Göteborger Fahrzeuge mit der Flagge der Färöer


Der Hafen auf der Schäreninsel Donsö
 
Die Gewerkschaft der Seeleute SEKO fordert das schwedische Finanzamt auf bei Reedereien Göteborgs bei einer sogenannten Ausflaggung mehr auf die Einhaltung des schwedischen Steuerrechts zu achten, da zahlreiche dieser Reedereien zwar einen Briefkasten und einen Teilzeitbeschäftigten auf den Färöer haben, das Büro und die tatsächliche Leitung des Unternehmens jedoch nach wie vor in Göteborg zu finden ist, hier also auch die Steuern zu entrichten sind.

Gegenwärtig wurden in Göteborg und vor allem auf der Schäreninsel Donsö bereits rund 30 Schiffe auf die Färöer ausgeflaggt, was bedeutet, dass diese Unternehmen keinerlei Firmensteuern mehr in Göteborg bezahlen und das Arbeitsrecht des Landes, somit auch der Einfluss der Gewerkschaft SEKO, außer Kraft gesetzt werden. Natürlich ist dies nach den geltenden Gesetzen des Landes möglich, jedoch nicht, wenn die Aktivität weiterhin von Göteborg aus geführt wird. Nach einer Untersuchung der Gewerkschaft beschäftigen gegenwärtig mindestens 13 dieser Reedereien die gleichen Strohmänner auf den Färöern um das Finanzamt zu täuschen.

Für die angestellten Seemänner bedeutet dies, selbst wenn sie in einigen Fällen weiterhin zum gleichen Lohn beschäftigt werden sollten, dass sie nicht mehr den gleichen Bedingungen hinsichtlich von Krankengeld und Rente unterliegen wie vorher, also letztendlich bedeutende Summen einbüßen, die nun in die Taschen der Reeder fließen. SEKO findet es besonders bedauerlich, dass selbst die Stadt Göteborg Aufträge an Reedereien vergibt, die ihren Sitz auf den Färöern haben und damit leichtfertig mit Steuergeldern umgeht.

Herbert Kårlin

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