Freitag, 19. April 2013

Kein Zuschuss mehr für die Götheborg


Als die Replik des Segelschiffes Götheborg vor zehn Jahren das erste Mal den Göteborger Hafen verließ um auf dem Seeweg China zu erreichen und damit an die Glanzzeit der Ostindiengesellschaft erinnern sollte, hatte das Unternehmen bereits rund 300 Millionen Kronen verschlungen. Jedes Jahr musste die Stadt und die Region jedoch weitere zehn Millionen in die Instandhaltung investieren, eine Summe, die nur dann interessant ist wenn das Schiff auch entsprechend Werbung für Göteborg macht, was mittlerweile jedoch in Zweifel gezogen wird.

Nun hat der Göteborger Stadtrat das klare Zeichen gegeben, dass die bereits bezahlten Gelder, die den Unterhalt bis zum Jahr 2015 garantieren, die letzten sind, die in das Unternehmen Götheborg investiert werden. Falls die Svenska Ostindiska Companiet AB (SOIC) ihr Schiff weiterhin für Segeltouren benutzen will, so muss die Gesellschaft dies auf andere Weise finanzieren, was mit gewissen Schwierigkeiten verbunden ist, da in Krisenzeiten Sponsoren nicht gerade auf Prestigeobjekte setzen, die letztendlich nur der SOIC und Göteborg irgendwelchen Nutzen bringen.

Was allerdings ab 2015 aus der Götheborg wird, ist ungewiss, denn nach Vertrag kann die Stadt Göteborg das Segelschiff dann übernehmen und in ein ständiges Museum verwandeln, was mit Sicherheit gewisse Einnahmen garantieren würde, aber eine andere Klausel erlaubt es der Stadt auch ganz auszusteigen, was bedeutet, dass die Götheborg unter dieser Voraussetzung selbst ihre Anlegestelle verliert und nur noch zwei Möglichkeiten offen sind: Entweder es findet sich ein Käufer, oder aber das Schiff wird wieder in seine Einzelteile zerlegt.

Copyright: Herbert Kårlin

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