Freitag, 14. Juni 2013

Der Göteborger Geist ein Problem Göteborgs

Als gestern der Rapport über die Ursachen und Probleme mit den Bestechungen und Betrügereien innerhalb der Verwaltung Göteborgs, die zu mehreren Anklagen führten, präsentiert wurden, so konnte dieser im Grunde niemanden überraschen, denn nach den Gutachtern liegt das Problem an der gesamten Struktur der Verwaltung, die unter dem sogenannten Göteborger Geist leidet, der zwar privat ein Vorteil sein kann, in der Verwaltung jedoch zur Katastrophe führen kann.

Nach dem Rapport gibt es in Göteborg vor allem zwei Probleme, wobei das erst dabei zu suchen ist, dass man in den letzten Jahren nur nach Erfolgsmeldungen und Zielen suchte und dabei vergessen hat, die Methoden und die Wege zu überwachen. Der Erfolgszwang führte dazu, dass notwendige Kontrollen bei Zahlungen vernachlässigt wurden und selbst Verträge nicht genau geprüft wurden so lange das geplante Ziel erreicht war. Prestige wurde daher über jede Vernunft gelegt.

Das zweite Problem Göteborgs fanden die drei Gutachter in der Tatsache, dass die Führungsschicht Göteborgs, inklusive der Stadträte, nicht nur ein Amt innehaben, sondern oft mehrere gleichzeitig und daher in vielen Fällen zwischen zwei Stühlen sitzen, ebenfalls ein Effekt des Göteborger Geistes, denn warum sollte man nach wirtschaftlich idealen Prinzipien arbeiten, wenn man Dinge auch privat erledigen kann. Schwierig wird es nur, wenn derjenige, der einen Auftrag haben will gleichzeitig derjenige ist, der, in einer anderen Funktion, diesen Auftrag auch vergibt. Nach den Rapport betrifft dies allerdings auch keine politische Partei, sondern die gesamte Administration, wobei viele der Probleme auch heute noch nicht bereinigt sind., da es als Ehre angesehen wird mehrere verantwortliche Ämter gleichzeitig zu haben.

Herbert Kårlin

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen