Samstag, 17. August 2013

In Göteborg schließen Night-Clubs um drei Uhr morgens

In der vergangenen Nacht waren die Göteborger Night-Clubs erstmals gezwungen ihr Publikum spätestens um drei Uhr morgens vor die Tür zu setzen und am heutigen Samstag sind es nur wenige, die, dank einer Sondergenehmigung, damit noch bis fünf Uhr warten dürfen. Wer daher in Göteborg nach einem Nachtleben sucht, hat sich getäuscht und sollte nach einer anderen Stadt Schwedens Ausschau halten, die Alkohol nicht grundsätzlich mit Gewalt in Verbindung bringt.

Der Göteborger Stadtrat hatte sich zu dieser Entscheidung entschlossen, da der Kommunalrat Dario Espiga der Sozialdemokraten und ein Polizeimeister mit Hilfe einer sehr umstrittenen Studie beteuerten, dass das Nachtleben Göteborgs mit seinem Alkoholkonsum die Volksgesundheit beeinträchtigt und zur nächtlichen Gewalt führt. Bei der Entscheidung wurden weder die Besitzer der Nachtklubs noch deren Besucher um ihre Meinung gefragt, da diese nicht in der Lage waren die Ernsthaftigkeit der Situation zu bewerten.

Nach den Besitzern der Göteborger Nachtklubs werden auf Grund dieser Entscheidung bis zu 500 Arbeitsstellen betroffen sein ohne dass sich eine Änderung im Stadtbild zeigt, und nach den Nachtsüchtigen werden nun erneut Schwarzklubs auftauchen in denen man bis in die Morgenstunden weiterfeiern kann, oder aber man wird gruppenweise zu Hause weitertrinken, allerdings weitaus höhere Mengen als in den Night-Clubs. Kritische Polizisten sehen bei der Göteborger Maßnahme auch das Problem, dass sich nun die Gewalt über die ganze Stadt verteilen wird und nicht mehr zu lokalisieren ist zumal auch sexuelle Übergriffe in Wohnungen häufiger sind als in einem Nachtklub.

Herbert Kårlin

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