Montag, 4. November 2013

Ausgrabungen in der „Altstadt“ Göteborgs

Bevor im Göteborger Stadtteil Gamlestan, der Stelle, an der vor der Gründung des heutigen Göteborgs der historische Ort Nya Lödöse lag, ein Reisezentrum, eine neue Straßenbahnlinie und Wohnkomplexe entstehen werden, haben Archäologen der Stadt den Auftrag erhalten auf knapp 7000 Quadratmetern Fläche nach den Resten der mittelalterlichen Ansiedlung zu suchen, denn nach den Arbeiten wird diese Gegend ein modernes Aussehen erhalten und die Gegend endgültig unter Beton und Asphalt verschwinden.

Bisher haben die Archäologen, die an der Ausgrabung beteiligt sind, bereits etwa 600 Kilogramm an Gebeinen, tausende von kleineren Fundstücken und Reste eines Krugs gefunden, neben Mauerresten und einem Grabfeld mit 500 Gräbern. Ob die Fundstücke und die Reste der Stadt, in der etwa 1300 Personen lebten, neue geschichtliche Erkenntnisse mit sich bringen, ist bisher unbekannt, da die Ausgrabungen voraussichtlich erst gegen 2017 abgeschlossen sein werden und jedes Fundstück untersucht und katalogisiert wird.

Nya Lödöse existierte lediglich von 1473 und 1624, wobei die Bewohner anschließend gezwungen wurden in die neue Stadt umzuziehen, was bedeutet, dass sie Wertgegenstände mit Sicherheit nicht an einem Ort zurückließen, der dem Erdboden gleichgemacht werden sollte. Interessant ist jedoch, dass man bereits feststellen konnte, dass die Bewohner dort über einen befestigten Hafen verfügten, dem Göta älv Land abgewannen und die Handelsbeziehungen sich nicht nur auf Deutschland erstreckten, sondern auch England und Schottland umfassten, die Handelsreisen also weitaus ausgedehnter waren als man bisher vermutete.

Copyright: Herbert Kårlin

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen