Freitag, 13. Dezember 2013

Graffiti zieht in Göteborg ein

Göteborg hatte bisher eine stark abwehrende Haltung zu Graffiti jeder Art im öffentlichen Raum und erlaubte es den Künstlern ausschließlich abseits jeder touristischen Attraktion, nämlich bei Röda Sten, Graffiti im öffentlichen Raum „auszustellen“, was bei der großen Anzahl der Graffiti-Künstler in Göteborg dazu führte, dass ein Kunstwerk sehr schnell wieder überspritzt war und andere Künstler den Bestimmungen der Stadt einfach trotzten.


Nachdem nun auch Göteborg entdeckt hat, dass Städte wie Berlin, London und New York durch ihre Graffiti tausende von Touristen anziehen, die dann wiederum ihre Fotos in den sozialen Medien verbreiten, beginnen auch einige Politiker der Stadt umzudenken und wollen in Zukunft dieser Kunstart offener gegenüberstehen, wenn auch mit einer Lösung, die wenig mit den Lösungen anderer Städte zu tun hat und in der westschwedischen Stadt als Versuch gewertet wird.

Ab der kommenden touristischen Saison könnte es daher möglich sein, dass gewisse von der Stadt ausgesuchten Wände durch Graffiti in Kunstwerke verwandelt werden dürfen. Allerdings will die Stadt auch die Namen der Künstler und daher mit einem Genehmigungsverfahren arbeiten. Auch wenn sich vielleicht der eine oder andere zweitrangige Künstler an die Wände machen wird, so zeigt diese Entscheidung, dass die Politiker der Stadt nie in die Seele eines Graffiti-Künstlers sahen, denn noch bestehen zwischen den beiden Gruppen Welten, die nicht mit einigen wenigen offiziellen Wänden abzubauen sind.

Copyright: Herbert Kårlin

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