Mittwoch, 2. Juli 2014

Segregation in Göteborg im Gespräch

Obwohl die rot-grüne Regierung der Stadt Göteborg seit sie an der Macht ist verbal versichert, dass sie die Segregation abbauen will, so zeigt sich nun, dass selbst dieses Thema wenig ernst zu nehmen ist, sondern nur als Promotion gilt, denn statt eine offene Diskussion in Göteborg selbst zu führen, wird das Thema während der politischen Woche auf Gotland zu einem wichtigen Thema erhoben, weit entfernt von den Betroffenen.

In Almedalen diskutierten gestern Forscher, Politiker und professionelle Diskussionsführer während eines Seminars über die Möglichkeiten die Segregation in Göteborg abzubauen, denn immerhin zeigt sich in Göteborg selbst, dass die Lebenserwartung in gewissen Stadtteilen um neun Jahre kürzer ist als in privilegierten Stadtteilen. Wissenschaftlich und in Almedalen dürfte man indes kaum eine Lösung finden, auch wenn man sich allgemein darüber einig sein dürfte, dass ein Grundproblem in der Stadtplanung und dem mangelnden politischen Willen zu suchen ist.

In die Vororte werden vor allem Geringverdiener gedrängt, und Einwanderer aus nichteuropäischen Ländern. Die Infrastruktur dort lässt zu wünschen und es wird nichts dafür getan, dass sich dort eine Mischkultur entwickeln kann in der sich eine Gruppe mit unterschiedlichem Einkommen ansiedelt, wo gebildete und weniger gebildete Personen Seite an Seite leben. Solange man jedoch eine Ghettosituation in Göteborg schafft, muss man die Lösung nicht auf Gotland suchen, sondern politischen Willen in Göteborg selbst zeigen.

Copyright: Herbert Kårlin

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